Auch Faule haben offenbar viel zu tun. Das beweist ein Blick auf den anstrengenden Tagesablauf von Kater Josef. Der Morgen: Aufwachen, Körperpflege, Frühstück, dann der Verdauungsschlaf. Überhaupt dreht sich bei ihm alles ums Essen und Schlafen. Der graue Kater Josef sieht dementsprechend aus: dick und unbeweglich. Wie man einen Nichtstuer vom Sofa hochbringt, beschreibt Franziska Biermanns Buch Der faule Kater Josef. Für all jene, die wissen wollen, wie sich Turnen bei Faulen gestaltet, hat die Autorin einen Poster beigelegt mit der "Gymnastikstunde für Faulpelze". Dass dann doch noch Bewegung in die müden Glieder von Josef kommt, hat einen Grund: Bei einem Zusammenstoß mit dem Nachbarshund wandert ein Floh zur Katze. Und der juckt und juckt.

Im Fernsehen läuft dazu auch noch eine Informationssendung: "Flöhe sind mit dem bloßen Auge nicht zu sehende Insekten, die sich vom Blut anderer Tiere ernähren", heißt es. Und Josef hört einen Rat: "Wenn Sie selbst einen Floh haben, werden Sie bitte nicht panisch, sondern versuchen Sie einfach, die Tiere wieder loszuwerden." Wie er das anstellt, sei nicht verraten. Biermann setzt bei ihren Zeichnungen auf Comicelemente, die Geschichte wird abwechslungsreich erzählt. Text und Bebilderungen ergänzen sich perfekt. Kinder ab dem vierten Lebensjahr werden ihren Spaß daran haben. So wie die Geschichte von Josef angelegt ist, kann auch mit einer Fortsetzung gerechnet werden. Ein Fehler wäre dies nicht. (Peter May/DER STANDARD -Printausgabe, 23.8.2008)